Leben
Gesundheit & Psyche

WHO streicht Trans-Identität als psychische Störung

Trans-Menschen gelten medizinisch nicht mehr als psychisch gestört

19.06.2018, 16:5119.06.2018, 16:51
Mehr «Leben»

Trans-Menschen gelten nicht mehr als "psychisch- und verhaltensgestört" im medizinischen Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es klingt absurd, dass eine Trans-Identität erst jetzt nicht mehr als krankhaft gebrandmarkt wird. Der Katalog wurde jedoch auch 28 Jahre lang nicht erneuert und 1990 hatten Trans-Menschen noch ein ganz anderes Standing in der Gesellschaft.

Dies ist eine historische Leistung, für die die weltweite Trans-Community seit vielen Jahren gekämpft hat. Sie setzt das Fundament für eine neue Era, in der angetanes Unrecht wieder gutgemacht und Geschlechter-Diversität zelebriert wird.

Der bisherige Eintrag im ICD – so heißt der Katalog – hat Trans-Menschen jahrelang gesellschaftlich stigmatisiert. Weil sie als krank abgestempelt wurden, schlugen ihnen im Alltag Diskriminierung, Belästigung, Kriminalisierung und Missbrauch entgegen.

Die neue Edition des Katalogs soll ab 2022 von Ärzten in aller Welt verwendet werden. Darin gibt es ein neues Kapitel, das sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt, worunter nun auch die Diagnose "Geschlechtsinkongruenz" fällt.

Diese Einordnung soll helfen, Trans-Personen weiterhin zu betreuen. Sie soll aber sogenannte Umwandlungstherapien, Zwangsmedikationen, Zwangseinweisungen und Zwangssterilisationen verhindern, schreibt das Netzwerk "Transgender Europe".

(sg)

Lando Calrissian ist pansexuell:

Video: watson/Lia Haubner, Marius Notter

Das könnte dich auch interessieren:

Spotify-Kunden müssen sich in Acht nehmen: neue Phishing-Mail im Umlauf
Musikhören über Spotify gehört für zahlreiche Menschen zum Alltag. Wer ein Abonnement abgeschlossen hat und nun eine Mail über eine Kontosperrung erhält, sollte die Mail sehr genau lesen. Es handelt sich womöglich um einen Phishing-Versuch.
Was Musik-Streaming-Dienste angeht, zählt Spotify zu den weltweit bekanntesten. Über 670 Millionen aktive Nutzer:innen gab es nach Unternehmensangaben im ersten Quartal 2025. Für Deutschland veröffentlicht das Unternehmen keine offiziellen Nutzer:innenzahlen, aber es dürften mehrere Millionen sein.
Zur Story