Kurz vor Weihnachten hat die Post sowieso viel zu tun mit all den Weihnachtsgrüßen und Geschenken, die rechtzeitig vor den Feiertagen irgendwo ankommen sollen. Normalerweise passieren Briefe und Pakete die Ämter nur, um zu ihrem Empfänger zu gelangen. Doch ein paar Poststellen in Deutschland bekommen auch Briefe, die direkt an sie adressiert ist. An die sogenannten Weihnachtspostämter schicken Kinder aus Deutschland und der ganzen Welt ihre Wunschzettel an das Christkind.
Viele Kinder wünschen sich Klassiker wie Lego, Playmobil oder Spielfiguren aus Serien und Filmen. Doch es tauchen auch nicht-materielle Wünsche auf den Listen auf – und die sind wirklich rührend.
"Ein Junge wünscht sich, dass ein Flüchtlingskind in seiner Klasse sein Freund bleiben kann und nicht abgeschoben wird", sagte Britta Töllner von der Deutschen Post.
Rosemarie Schotte, Leiterin der Filiale in Himmelstadt in Bayern, sagt, dass sich viele Kinder Frieden in der Familie und in der ganzen Welt wünschten. Außerdem möchten viele, dass Eltern nicht streiten.
In den Briefen an das Christkind in Engelskirchen bei Köln wünschen sich Kinder häufig Gutes für andere. Auf etwa jedem zweiten Wunschzettel stehen Bitten um Freundschaften und mehr Zeit füreinander, sagte Britta Töllner von der Deutschen Post. Auch in Himmelstadt kamen viele Briefe mit der Bitte an, dass arme Kinder auch Geschenke bekommen sollen.
Ein Siebenjähriger erhofft sich vom Christkind ein Auto – und für seinen Papa ein Glas Bier.
Wunschzettel, Bilder und aufgeschriebene Gedanken werden zum Beispiel in Himmelstadt beantwortet. Ehrenamtliche Helfer des Christkinds schicken ein persönliches Anschreiben sowie eine Weihnachtsgeschichte zurück. Besonders aufwendige, ans Herz gehende Zuschriften erhalten sogar eine mehrzeilige handschriftliche Antwort.
Nicht nur Post aus Deutschland müssen die Helfer beantworten. Eine Herausforderung seien zum Beispiel die Briefe aus Amerika, Frankreich und China, sagt Manuela Verges vom örtlichen Heimatverein in Himmelsberg in Thüringen.
Einen besonderen Service bietet das Postamt St. Nikolaus im Saarland. Dorthin können auch sehbehinderte und blinde Kinder schreiben: Der Nikolaus antwortet seit Neuestem auch in der ertastbaren Brailleschrift, wie der Vorsitzende des Festausschusses St. Nikolaus, Peter Gerecke, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Dieses Jahr seien schon sechs Antwortbriefe in Blindenschrift verschickt worden.
(dpa)