"Hand oder nicht Hand, das ist hier die Frage", ein Zitat aus der derzeit größten Tragödie des Fußballregelwerks holte uns auch wieder beim Spitzenspiel zwischen Dortmund und Gladbach (2:1) ein.
Beim zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich der Gladbacher kontrollierte Christoph Kramer den Ball mithilfe seiner Hände und schob dann ein. Sowohl Schiedsrichter als auch Videoassistent werteten das Tor als regelkonform. Die Experten im und vor allem vor dem dem Fernseher sahen das anders.
Die TV-Experten Oliver Kahn (ZDF) und Matthias Sammer (Eurosport) waren sich einig. "Für mich war das ein klares Handspiel von Christoph Kramer, weil er sich dadurch einen absoluten Vorteil verschafft, dass er sich an die eigene Hand köpft", beurteilte Kahn die Szene. "Dadurch verändert er die Richtung des Balles, der ihm wunderbar vor die Füße fällt und er dadurch ein Tor erzielt."
Auch Mathias Sammer, externer Berater des BVB, sah dies so:
Sammer weiter: "Damit verschafft er sich einen klaren Vorteil. Ich glaube, dass es grundsätzlich unabsichtlich war. Aber wenn du so köpfst, ist das unnatürlich. Die Regel macht so keinen Sinn."
Die Reaktionen der Fans sind natürlich nicht so sachlich – dafür umso lustiger.
"Ich werde diese Regelauslegung wahrscheinlich nicht mehr verstehen. Vielleicht bin ich auch zu alt. Der Arm ist ausgestreckt. Wenn aus anderthalb Metern einer mit 120 km/h angeschossen wird, dann ist es Elfmeter. Aber wenn man sich selbst anköpft, scheint es regelkonform zu sein. Für mich ist das ein Handspiel", sagte der Dortmunder Sportdirektor Michael Zorc im ZDF.
Torschütze Christoph Kramer sah dies anders: "Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass der Ball an die Hand gesprungen ist. Aber ich habe ihm auch gesagt, dass er das Tor nicht zurücknehmen kann. Weil mehr Natürlichkeit gibt es nicht."
(bn)