Könnt ihr euch eine Nationalmannschaft ohne Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller vorstellen? Wir nicht, Joachim Löw schon. Der Bundestrainer bastelt an seinem neuen Kader für die kommenden Turniere ohne die drei Weltmeister von Rio. "Wir wollen der Mannschaft ein neues Gesicht geben", erklärte der Bundestrainer.
Ende kommender Woche wird der 59-Jährige sein Aufgebot für den Start ins Länderspieljahr 2019 bekanntgeben. Das erste Länderspiel des Jahres gibt es am 20. März in Wolfsburg gegen Serbien. Die EM-Ausscheidungsrunde beginnt am 24. März mit dem brisanten Duell in Amsterdam gegen die Niederlande. Weitere Kontrahenten sind Nordirland, Weißrussland und Estland.
Nach dem weitreichenden Umbruch in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird die Hierarchie in der DFB-Auswahl völlig neu geordnet. Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller – künftig fehlt der halbe Mannschaftsrat.
Diese Spieler könnten die neuen Alphatiere werden:
Vom Alter her könnte der so oft verletzte Marco Reus eher zu den Aussortierten gehören, doch der Dortmunder ist einer der Hoffnungsträger. Der 29-Jährige hat gezeigt, wie wichtig er noch sein kann. Sportlich spielt er die beste Saison seiner Karriere – und auch als Anführer hat er Profil gewonnen. Als neuer BVB-Kapitän ist er maßgeblich daran beteiligt, dass sein Verein - wenn auch derzeit kriselnd - immer noch an der Tabellenspitze steht. Irgendwie symptomatisch, dass die Dortmunder dann schwächelten, als Reus verletzungsbedingt fehlte. Reus ist von den noch verbliebenen Arrivierten der unumstrittenste.
Kimmich hat das Potenzial, eine der prägenden Figuren der neuen Nationalmannschaft zu werden. Sowohl von der Leistung als auch von der Ansprache her, obwohl es zuletzt auch manch kritischen Blick auf seine Auftritte gab. Um klare Worte ist der Bayern-Rechtsverteidiger selten verlegen. Offen ist, ob Kimmich durch die Erschütterung in der DFB-Auswahl nicht vielleicht auch eine andere, zentralere Position erhält. Einer Rolle im defensiven Mittelfeld ist er sicherlich nicht abgeneigt.
Sportlich ist der ehemalige Schalker über alle Zweifel erhaben. In Pep Guardiolas Starensemble Manchester City ist der 23-Jährige eine feste Größe, seine Nichtnominierung für die WM könnte sich im Nachhinein noch als gut für ihn erweisen. Sané ist unverbraucht und dürfte eines der Gesichter der Mannschaft werden. Inwieweit er sich allerdings auch als Wortführer einbringen kann, muss sich erst noch erweisen.
Die Anlaufprobleme beim deutschen Rekordmeister Bayern München hat Goretzka schnell überwunden. Der ehemalige Schalker ist in dieser Saison an seinen neuen Aufgaben gewachsen. Im zentralen Mittelfeld ist der 24-Jährige nicht mehr aus der Startformation der Münchner wegzudenken. Er gehört zum Kern des Teams, dem ein weitreichender Umbruch bevorsteht. Ähnlich wie bei der Nationalmannschaft.
Julian Draxler weiß, wie man Titel gewinnt. Pokalsieger mit Schalke 04, französischer Meister und Pokalsieger mit Paris St. Germain – und mit der Nationalmannschaft Weltmeister und Confed-Cup-Sieger. Beim WM-Vorbereitungsturnier überzeugte Draxler dabei auch als Anführer, war als Kapitän maßgeblich am Erfolg beteiligt. Diese Qualitäten könnten ihn nun auch in der Hierarchie der DFB-Auswahl nach oben bringen.
22 Jahre alt ist der Leverkusener erst, aber doch schon mehr als ein Talent. Im Verein längst ein Leistungsträger, dazu Wortführer und Identifikationsfigur. Und in der Nationalmannschaft einer der Hoffnungsträger. Schon bei der WM deutete er sein Potenzial an, war nach seinen Einwechslungen eigentlich immer einer der gefährlichsten deutschen Spieler.
Süle hat schon im Verein den Konkurrenzkampf gegen Boateng und Hummels gewonnen, nun dürfte er allein aufgrund seines "Amtes" als Bayern-Innenverteidiger auch in der Nationalmannschaft gesetzt sein. Doch auch für ihn gilt: Leistung alleine macht noch keinen Anführer.
Neuer (Bayern München)
ter Stegen (FC Barcelona)
Leno (FC Arsenal)
Trapp (Eintracht Frankfurt)
Ginter (Bor.
Mönchengladbach)
Süle (Bayern München)
Rüdiger (FC Chelsea)
Kehrer (Paris Saint-Germain)
Schulz (TSG Hoffenheim)
Kimmich (Bayern München)
Tah (Bayer Leverkusen)
Halstenberg (RB Leipzig)
Hector (1. FC Köln)
Henrichs (AS Monaco)
Klostermann (RB Leipzig)
Can (Juventus Turin)
Rudy (Schalke 04)
Weigl (Borussia Dortmund)
Kroos (Real Madrid)
Gnabry (Bayern
München)
Werner (RB Leipzig)
Sané (Manchester City)
Gündogan (Manchester City)
Brandt (Bayer Leverkusen)
Draxler (Paris
Saint-Germain)
Goretzka (Bayern München)
Havertz (Bayer
Leverkusen)
Reus (Borussia Dortmund)
M.
Eggestein (Werder Bermen)
Götze (Borussia Dortmund)
Hofmann (Bor.
Mönchengladbach)
Uth (Schalke 04)
(bn/sid/dpa)