Emily O'Connor wollte am 2. März eigentlich nur in die Ferien auf die Kanarischen Inseln fliegen. Voller Vorfreude passierte die 22-jährige Engländerin den Sicherheitsbereich am Birminghamer Flughafen.
Als sie dann in ein Flugzeug des Reiseveranstalters Thomas Cook stieg, erlebte sie eine böse Überraschung. Laut der "Washington Post" umzingelten mindestens vier Besatzungsmitglieder O'Connor, drohten ihr an, sie aus der Maschine zu werfen.
Der Grund: Ihre Kleidung sei "unangemessen" und "anstößig". Sie fragte andere Passagiere, ob sie sich gestört fühlten – nach eigenen Angaben war dies nicht der Fall. Gegenüber der Crew gab sie zu verstehen, dass sie keine Kenntnis von einer Bekleidungsvorschrift habe. Um zu schlichten, reichte ihr ihre Cousine ihre Jacke.
Über Lautsprecher wurden sämtliche Fluggäste über den Vorfall informiert und ein Kommentar zu ihrer Bekleidung abgegeben. Ein Mann soll sich bereits ihr Gepäckstück gekrallt und sie angeschrien haben:
Schlussendlich streifte sich die Engländerin das Kleidungsstück über – erst dann bereitete sich die Crew auf den Start vor. O'Connor sagte später, es sei die "sexistischste, frauenfeindlichste und peinlichste Erfahrung" in ihrem Leben gewesen.
Nachdem die Geschichte viral ging, entschuldigte sich ein Sprecher von Thomas Cook: "Es ist klar, dass wir die Situation besser hätten lösen können." Wie die meisten Fluggesellschaften habe auch Thomas Cook Kleidervorschriften – diese gelte gleichermaßen für Männer und Frauen jedes Alters.
Diskriminieren wolle man aber niemanden. "Unsere Crew hat die schwierige Aufgabe, diese Richtlinien umzusetzen – und wir machen es nicht immer richtig." Klar untersagt seien beleidigende Aufschriften oder Bilder. Schuhe sind zudem immer Pflicht. Wer sich nicht umziehen könne, werde vom Flug ausgeschlossen.
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