Börsen-Analysten würden die Geschichte vielleicht so beschreiben: Apple hat geniest und Tumblr bekam einen Schnupfen.
Vor ein paar Tagen verschwand die iPhone-App "Tumblr" plötzlich aus dem App Store.
Der Grund: Die beliebte Blogging-Plattform wurde offenbar zur Verbreitung von Kinderpornografie missbraucht. Apple löschte die App daraufhin aus seinem App Store.
Eigentlich sollten automatische Filter verhindern, dass kinderpornografische Inhalte auf der Plattform hochgeladen werden. Tumblr zieht nun entsprechende Konsequenzen und gibt sich ähnlich rigide Vorschriften wie Facebook.
Tumblr will ab dem 17. Dezember alle Arten pornografischen Contents von seiner Seite verbannen.
"Tumblr wird am 17. Dezember die Inhalte für Erwachsene dauerhaft von seiner Plattform ausschließen. (...) Das Verbot beinhaltet explizite sexuelle Inhalte und Nacktheit mit wenigen Ausnahmen. Zu den verbotenen Inhalten gehören Fotos, Videos und GIFs von menschlichen Genitalien, weiblichen Brustwarzen sowie alle Inhalte, die Sexualakte beinhalten, einschließlich Illustrationen."
Wenige Ausnahmen soll es geben, dazu zählten nackte klassische Statuen und politische Proteste mit Nacktheit. Außerdem seien erotische Texte ausgeschlossen. Illustrationen und Kunst, die nackte Körper zeigen, sollen auch bestehen bleiben dürfen, sofern keine Sexualakte dargestellt werden. Auch Darstellungen und Fotos von Geburten und stillenden Müttern dürften bleiben.
Die Reaktionen in der Netzgemeinde schwanken zwischen Verständnis, Empörung und Besorgnis. Viele User werfen Tumblr Prüderie und Puritanismus vor und sehen die Freiheit des Internets gefährdet. Einige wenige zeigen Verständnis und betonen, dass Kinderpornografie anders nicht beizukommen sei.
Hier einige Reaktionen
Tumblr ist nicht der erste derartige Fall. Im Februar flog schon die iOS-Version von Telegram aus dem App Store . Auch damals lautete der Vorwurf, die App habe zur Verbreitung von Kinderpornos beigetragen und die Entwickler hätten nichts dagegen unternommen.
Nach dem Verschwinden der Tumblr-App für iPhone und iPad war zunächst nur von einem "Problem" die Rede gewesen, das zeitnah gelöst werde. Bisher hat Apple die Tumblr-App aber noch nicht wiederhergestellt.