Die Menschheit muss ihren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß reduzieren – und zwar dringend. Der Weltklimabericht hat das erneut gezeigt. Falls der Mensch den Kohlendioxid-Ausstoß nicht schnell genug senkt, hoffen einige Experten auf noch andere Mittel zum Klimaschutz. Die meisten Techniken sind jedoch nicht im großen Maßstab erprobt, umstritten und bergen hohe Risiken. Der Weltklimarat ist in seinem neuen Report bei vielen zurückhaltend. Doch welche Optionen gäbe es theoretisch? Wir stellen 5 vor.
Pflanzen ziehen Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft. Einige IPCC-Szenarien rechnen daher mit Aufforstung oder der Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Wälder hätten auch Vorteile für Biodiversität, Bodenqualität und lokale Ernährungssicherheit, sagte die Referentin für Internationale Klimapolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Linda Schneider. Allerdings nimmt ein Wald, ist er einmal gewachsen, kaum noch zusätzliches CO2 auf. Effektiv ist es, keine Wälder mehr zu zerstören.
Erprobt wird derzeit der Anbau und das Verbrennen von Pflanzen. Das entstehende CO2 müsste dann in tiefen Lagern gespeichert werden. Die Technik nennt sich Bioenergie mit CO2-Abscheidung und Speichern im Boden (Bioenergy with Carbon Capture and Storage, BECCS). Sie braucht Ackerfläche und möglicherweise Dünger. Denkbar ist die Verwertung von Abfällen etwa aus Forstwirtschaft und Haushalt, was aber nur kleine CO2-Mengen entzieht.
Ebenfalls erforscht werden Techniken, um die CO2-Aufnahmefähigkeit von Böden zu fördern – etwa durch Einbringen von teilverbrannten Pflanzen oder Mineralien, die CO2 binden.
Dabei könnten zum Beispiel Teilchen in die Luft geblasen werden, die Sonnenlicht zurückstrahlen und so die Erdtemperatur senken. Bei solchen Techniken gibt es laut IPCC "große Unsicherheiten, Wissenslücken und erhebliche Risiken". Er bezog sie daher gar nicht in den Report ein. Sie würden zudem die Ozeanversauerung nicht aufhalten.
Algen nehmen beim Wachsen ebenfalls CO2 auf. Die Düngung mit Eisen ist aber ein großer Eingriff in ein Ökosystem und noch unzureichend erprobt.
(sg/dpa)