Gibt es etwa einen neuen europäischen Reisepass? Nein, aber ein neues Bilderbuch-Album
19.02.2019, 19:35
Mehr «Leben»
Die österreichische Band Bilderbuch veröffentlicht am 22. Februar ihr neues Album "Vernissage my Heart". Um das Album und den Song "Europa 22" zu bewerben, hat die Band eine ziemlich gut laufende Promo-Aktion gestartet und ganz nebenbei noch den Wunsch nach einem europäischen Pass und einem grenzenloseren Europa angefacht. Mit am Start sind unter anderem: Jan Böhmermann, Dendemann und Sophie Passmann.
So sieht der "Pass" aus:
Diesen feschen Reisepass kann man sich auf einer Bilderbuch-Website mit dem eigenen Foto und den eigenen Daten zusammen-klicken. Ausdrucken und fortan als stolzer Europäer damit herumreisen dürfte leider nicht funktionieren. Denn wie bereits erwähnt ist das Ganze lediglich eine Promo-Aktion.
Indie-Rock für ein offenes Europa
Komplett unpolitisch ist das jedoch auch nicht. In ihrem Song "Europa 22" besingt Bilderbuch ein offenes Europa:
"Ein Leben ohne Grenzen. Eine Freedom zu verschenken. Eine Freiheit, nicht zu denken."
Die österreichische Zeitung "Der Standard" fragte Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst im Interview, ob das Bild, das der Song von Europa zeichne, nicht sehr vereinfachend sei. Ernst stimmte dem freimütig zu:
"Unglaublich vereinfachend! Die Komplexität der europäischen Idee kann man auch nicht in einem Song beschreiben. Der wäre prätentiös, weil er genau ist, oder er würde unangenehm werden, weil er erklärerisch ist. Freiheit und Hoffnung, darum geht es."
Ein Europa der Freiheit und Hoffnung also. Falls die Bilderbuch-Promokampagne diesem schönen Gedanken zu mehr Publicity verhelfen kann: Warum nicht? Und wenn am Ende doch nur Aufmerksamkeit für das neue Album bleibt, dann sind die europäischen Bilderbuch-Pässe immerhin schön anzusehen.
Apropos neues Album: Das klingt mehr nach Indie-Rock, als das letzte Album "Mea Culpa", mehr nach Gitarre und weniger nach Computer. Oder wie Sänger Maurice Ernst im "Standard"-Interview erklärte:
"Diese Heimkehr zum Proberaum nach dem Exkurs des Laptopaufklappens."
Zum ersten Mal bei einem Rap Battle: Wenn Erwachsene sich vor Publikum beleidigen
Eine Sache vorweg: Ich bin beim Ausgehen Typ Techno. Ich kenne mich nicht aus in der Hip-Hop-Szene, sie ist für mich das, was das Internet einst für Angela Merkel war: Neuland. Als mich dann eine Freundin fragte, ob ich mit zu einem Battle Rap, veranstaltet von "Don't let the Label label you" – einem großen Player in der Szene wie ich später feststellte – mitkommen möchte, sagte ich verhalten zu.