Sommerzeit, Rasenmäherzeit. Und zunehmend eben auch: Rasenroboter-Zeit.
Die selbstfahrenden Rasenroboter werden immer beliebter. Denn sie verrichten ihr Werk geräuschlos, und so können sie auch nachts zum Einsatz kommen.
Rasenroboter in Action:
Bild: michael malorny/Westend61 /imago
Doch nachts sind auch Igel besonders aktiv. Und hier liegt das Problem.
Denn die Roboter machen vor den kleinen Tieren keinen Halt – und mähen sie nieder. Sprichwörtlich.
Wie Erika Heller, die Leiterin einer Igelstation im schweizerischen Winterthur, dem "BR" berichtet:
"Seit drei Jahren bekomme ich ab und zu Anrufe, dass Leute im Garten kleine Häufchen von Igelstacheln finden; dann frage ich zuerst, ob sie einen Rasenroboter haben."
Denn gerade junge Igel liegen oft ausgestreckt auf dem Rasen, so Heller, und werden so schnell Opfer der Roboter. Gleiches gilt auch für andere Tiere, wie Kröten oder Salamander.
"Es gibt natürlich Tiere, die bei Geräuschen die Flucht ergreifen. Die Roboter arbeiten allerdings sehr leise; oft ist es auch eine ganz neue Situation und die Tiere werden dann einfach überrascht."
Martina Gehret, Landesverbund für Vogelschutz in Bayern (LBV)
Bitte aufpassen!
Bild: zuma press/imago
Martina Gehret vom Landesverband für Vogelschutz Bayern, einer Partnerorganisation des NABU, betont, dass die Rasenroboter das Leben zwar erleichtern, aber eine Gefahr für die Artenvielfalt in Gärten darstellen.
Landwirte seien durch das Landesnaturschutzgesetz verpflichtet, vor dem Mähen Wildtiere aufzuscheuchen, dies sollten möglicherweise auch Privatpersonen in ihren Gärten beherzigen: „Wichtig ist das Bewusstsein, dass wir nicht allein im Garten sind“, betont daher Thomas Kleinworth, Geschäftsführer des Landesverbandes Schleswig-Holstein der Gartenfreunde e.V. ("Hamburger Abendblatt")
So empfiehlt auch Martina Gehret vom LBV, Rasenroboter nicht unbedacht anzustellen:
"Zuerst unbedingt die Wiese absuchen und den Roboter unter Beobachtung fahren lassen; am besten tagsüber."
Martina Gehret, LBV
Denn Igel sind in einigen Regionen Deutschlands bereits gefährdet. So hat das Landesamt für Umwelt in Bayern den Säuger in diesem Jahr bereits auf die Vorwarnliste für bedrohte Tierarten gesetzt.
Laut dem "BUND" kann aber jeder Garteninhaber auch aktiv etwas Gutes für die Igel tun:
Gruben oder Kellerschächte abdecken oder regelmäßig nachschauen, ob ein Igel hineingefallen ist.
Den Rasen nicht zu kurz mähen.
Kein unnötiger Einsatz von chemischer Schädlingsbekämpfung.
Keine kleinmaschigen Zäune aufstellen oder Vogelschutznetze auf dem Boden auslegen, in denen sich Igel verfangen könnten.
Eine Vogeltränke oder ein ähnliches Gefäß mit Wasser aufstellen, an dem die Igel trinken können.
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