München: 600 Euro, Frankfurt: 488 Euro – Mieten für Studenten steigen
08.10.2018, 09:5508.10.2018, 09:57
Mehr «Leben»
Studentenwohnungen an den Hochschulstandorten
Deutschlands werden immer teurer. Studenten müssen in den meisten
Großstädten und Gebieten real zwischen 9,8 Prozent (Greifswald) und
67,3 Prozent (Berlin) mehr Miete zahlen als noch 2010. Das geht aus
dem am Montag vorgestellten Studentenwohnpreisindex im Auftrag des
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor.
Seit vergangenem
Jahr zogen die Mietpreise demnach real um 2.2 Prozent (Greifswald)
und 9,8 Prozent (Berlin) an. "Es muss mehr gebaut werden, allerdings
wachsen die Großstädte sehr stark. Neubauten können den Preisanstieg
daher dämpfen, aber nicht stoppen", sagte Studienleiter Michael
Voigtländer.
So viel zahlen Studenten im Mittel monatlich:
München: 600 Euro (teuerste Stadt)
Frankfurt am Main: 488 Euro (zweitteuerste Stadt)
Magdeburg: 200 Euro (günstigste Stadt)
Ebenfalls preiswert mit unter 300 Euro Miete: Leipzig, Jena, Greifswald, Kiel, Göttingen und Aachen
Die Studie basiert auf Daten der Internetportale Immobilienscout24
und wg-suche.de. Das IW wollte untersuchen, welche Inserate Studenten
finden, wenn sie in eine neue Stadt ziehen, kein Wohnheim-Zimmer
erhalten und ausschließlich auf Online-Angebote angewiesen sind. "Die
Zahl der Inserate ist noch hoch, aber rückläufig", sagte Voigtländer.
Bild: imago stock&people
Neben der starken Wohnungsnachfrage in den Großstädten gibt es laut
IW einen weiteren Grund für den rasanten Preisanstieg: "Die
Ausstattung der Wohnungen ist besser geworden", sagte Voigtländer.
Vor allem die Qualität von Neubauten sei gehobener als früher.
Was der Mietanstieg für das Leben der Studenten bedeutet, zeigt ein
Blick auf ihr Budget: Laut neuester Sozialerhebung des
Deutschen Studentenwerks haben Studenten im Monat 918 Euro zur
Verfügung.
Bild: IWD
2012 lag der Durchschnitt noch bei 842 Euro – das
Einkommen ist also seitdem nur um rund neun Prozent gestiegen. Je
nach Hochschulstandort geht also zwischen rund einem und
zwei Dritteln des Geldes für die eigenen vier Wände drauf.
Unterdessen hat die Zahl der Studenten in Berlin, im Ruhrgebiet sowie
in München, Köln und Hamburg stark zugenommen. Besuchten im
Wintersemester 2010/2011 noch 2,22 Millionen Menschen Deutschlands
Hochschulen, waren es zum vergangenen Wintersemester bereits 2,84
Millionen Menschen. Erstsemester überlegten aus diesem Grund
vermehrt, ob sie nicht in Städten mit weniger starkem Zulauf
studieren wollten, sagt Voigtländer.
Bild: imago stock&people
Der Experte sieht in dieser Entwicklung Chancen: "In Deutschland gibt
es zahlreiche Regionen, die einen erheblichen Fachkräftebedarf haben,
wo aber die Mieten deutlich moderater sind." Beispiele dafür seien
die Regionen um Jena, Oberfranken oder Südwestfalen. Doch nicht nur
Studenten profitieren von den vergleichsweise günstigeren Mieten
dort: Weil die Hochschulen die jungen Menschen ausbildeten und diese
oftmals auch nach dem Studium in der Region blieben, profitiere die
Gegend ebenfalls vom Zuzug. Ferner stießen die Universitäten
Innovationen an, die den Unternehmen vor Ort Wettbewerbsvorteile
sicherten, hieß es.
Dennoch gibt es laut Studie deutliche regionale Unterschiede: So
seien nicht alle Hochschulstandorte gewachsen – in den ostdeutschen
Städten Jena, Magdeburg und Greifswald gebe es heute sogar weniger
Studierende als noch vor sieben Jahren.
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