Der DFB-Pokal geht in die zweite Runde. Am Mittwoch stehen Leckerbissen wie Dortmund gegen Union Berlin, Leverkusen gegen Gladbach und Schalke gegen Köln auf dem Plan.
Doch die echten Pokalperlen gibt's schon am heutigen Dienstagabend. Da kommen diejenigen auf ihre Kosten, die gerne David im Duell gegen Goliath die Daumen drücken.
Drei Amateurteams, die die erste Runde überstanden haben, treffen jeweils auf Profimannschaften: SV Rödinghausen, SSV Ulm, Chemie Leipzig – und alle drei haben sie, wie es im Pokal üblich ist, Heimrecht.
Wir sagen euch, in welchen drei Stadien man Pokal-Sensationen erwarten kann und wie wahrscheinlich sie auf einer Skala von 😱 bis 😱😱😱😱😱😱😱😱😱😱 sind!
Die Ausgangslage: Chemie Leipzig ist in der Oberliga Nordost-Süd nach zehn Siegen und einem Remis souveräner Spitzenreiter. Aufsteiger SC Paderborn ist Sechster in der 2. Bundesliga.
Wie Leipzig die erste Runde meisterte: Die BSG Chemie schaltete bei ihrer Premiere im DFB-Pokal den Zweitligisten Jahn Regensburg (aktuell 9. Platz) mit 2:1 aus. Jetzt wartet mit dem SCP wieder ein Zweitligist.
Das Stadion: Der Alfred-Kunze-Sportpark fasst 4.999 Zuschauer, ist ausverkauft. Am Dienstagabend gibt's eine Premiere: Zum ersten Mal wird in diesem Stadion unter Flutlicht gespielt. Eine englische Firma installierte vier Sattelschlepper mit mobilen Flutlichtmasten. Die Kosten in Höhe von 100.000 Euro sind durch Fernsehgeldeinnahmen gedeckt. (MDR)
Leipzig bräuchte schon einen perfekten Abend. Der Klassenunterschied ist groß, zwei Spielklassen liegen zwischen den beiden Clubs. Paderborn ist zudem gut in Form. Doch Flutlicht, ausverkauftes Haus und ein fitter Kai Druschky, Matchwinner in der ersten Runde, sind drei gute Argumente für eine Überraschung.
Die Ausgangslage: Die Ulmer stehen als Vierter in der Spitzengruppe der Regionalliga Südwest. Die Fortuna reist nach zuletzt fünf Liga-Pleiten wenig selbstbewusst an.
Wie Ulm die erste Runde meisterte: Die Ulmer gewannen 2:1 gegen Eintracht Frankfurt. Nach der Überraschung gegen den Titelverteidiger soll nun der nächste Coup folgen.
Das Stadion: Schon vor drei Wochen war das Donaustadion in Ulm ausverkauft. 15.500 Zuschauer werden erwartet. Die Ulmer peitschten ihre Mannschaft schon gegen Frankfurt mit aller Kraft nach vorne. Am Dienstagabend unter Flutlicht wird das sicher nicht anders sein. Die Bilanz der Fortuna in Ulm ist übrigens gar nicht gut: Den einzigen Pflichtspielsieg im Donaustadion schafften die Düsseldorfer 1987 in der 2. Liga (3:0).
Ulm spielt in der Regionalliga oben mit, hat viel Selbstvertrauen. Im Gegensatz zu den Düsseldorfern, denen das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten nach den vergangenen Bundesligapleiten etwas abhanden gekommen zu sein scheint. Die Sensation für Ulm scheint greifbar nahe. Es ist alles angerichtet.
Die Ausgangslage: Der FC Bayern scheint nach zuletzt drei Siegen zurück aus Kurs. Für den Tabellen-Fünften der Regionalliga West ist es das bisher größte Spiel der Vereinshistorie.
Wie Rödinghausen die erste Runde meisterte: In einem hochdramatischen Spiel schickte der SV Rödinghausen Dynamo Dresden mit 3:2 nach Verlängerung wieder nach Hause.
Das Stadion: Da das heimische Häcker-Wiehenstadion (3.140 Zuschauer Kapazität) zu klein ist, findet das Spiel in Osnabrück statt. Das Stadion "Bremer Brücke" ist von Rödinghausen aus gut erreichbar, rund 16.000 Zuschauer passen rein. Die "Bremer Brücke" wird restlos ausverkauft sein.
Mittelfeldspieler Linus Meyer kündigte für einen Fall eines Sieges gegen den deutschen Rekordmeister an: "Dann laufe ich nackt zu Fuß in meine Heimat nach Hamburg." Dass dies eintreten wird, ist aber eher unwahrscheinlich. So sehr man den Amateuren aus Ostwestfalen das Weiterkommen gönnen würde, Bayern wird gnadenlos aufspielen. Erschwerend kommt hinzu: Es ist trotz Heimrecht kein echtes Heimspiel für den SVR...
(as/dpa)