Bei allem Ärger fand Boateng die Reaktion der Bayern-Bosse "fast schon lustig".Bild: imago sportfotodienst
Fußball
"Das war fast schon lustig" – Jérôme Boateng beschwert sich über Bayern-Bosse
18.09.2018, 21:2418.09.2018, 21:24
Mehr «Sport»
Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge dürfte das gar nicht schmecken. Bayern-Profi Jérôme Boateng hat Club-Präsident Hoeneß und dem Vorstandsvorsitzenden Rummenigge fehlende Unterstützung vorgeworfen und sich im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gegen ihre Kritik verteidigt.
"Mir ist es wichtig, noch mal klarzustellen, dass ich voll auf den FC Bayern fokussiert bin. Und dass ich es andererseits aber auch nicht so schön finde, wenn überall Sachen über mich behauptet werden und man dann keine öffentliche Unterstützung vom Verein bekommt."
Jérôme Boateng
Hoeneß und Rummenigge hatten im Sommer offen gesagt, dass Boateng den Rekordmeister verlassen könne, wenn es ein entsprechendes Angebot gäbe. Ein Wechsel zu Paris Saint-Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel kam jedoch nicht zustande.
"Mein Fokus liegt jetzt klar bei Bayern. Ich bin total klar im Kopf und freue mich auf die englischen Wochen, die Champions League, die Hymne", sagte Boateng vor dem Auftakt der Bayern in der Königsklasse am Mittwochabend bei Benfica Lissabon.
Aussagen zur WM störten ihn
Boateng wolle nun zeitnah das Gespräch mit Hoeneß und Rummenigge suchen. "Was mich wahnsinnig gestört hat, waren Aussagen nach der WM. Das war fast schon lustig: Da hieß es, ich sei nicht voll fokussiert, weil ich beim Südkorea-Spiel auf der Tribüne Ohrringe und Sonnenbrille trage, wenn die Sonne scheint", sagte Boateng: "2014 habe ich auch eine Sonnenbrille und Ohrringe getragen, aber da habe ich nichts darüber gelesen. Das ist für mich unbegreiflich."
Der Innenverteidiger betonte, dass er "top-professionell lebe". Er habe "jedes Mal vor einer Bayern-Vorbereitung noch eine private Vorbereitung gemacht". Darum sei es für ihn nicht verständlich, warum sich die Münchner Club-Führung und er etwas voneinander entfernt haben. "Ich weiß nicht, woran es liegt. Dass ich ein anderes Erscheinungsbild und andere Interessen habe als andere, das ist ja legitim, glaube ich", sagte Boateng: "Und noch mal: Dass ich zu wenig auf den Fußball konzentriert bin, das kann mir niemand vorwerfen. Fragen Sie meine Mitspieler, fragen Sie meine Trainer."
FC Barcelona: Marc-André ter Stegen hat Rücken und einen Hater
Marc-André ter Stegen fällt verletzt aus und sieht sich plötzlich mit spöttischen Bemerkungen eines spanischen Sportjournalisten konfrontiert.
Julian Brandt spielt, Didi Hamann schimpft – die Reihenfolge ist selten umgekehrt. Der frühere Nationalspieler hat sich über die Jahre zu einer Art persönlichen Aufsichtsrat des Dortmunder Mittelfeldspielers entwickelt. Fällt Brandt positiv auf, bleibt Hamann meist still. Patzt er, kommt der Kommentar. Und der fällt zuverlässig streng aus: zu wenig Ehrgeiz, zu wenig Verantwortung, am besten gleich aus der Mannschaft nehmen.