Der Niederländer Boyan Slat hat "Ocean Cleanup" erfunden.Bild: ANP/dpa
Wirtschaft
Dieser 24-Jährige wollte den Pazifik von Plastikmüll säubern – das klappt (noch) nicht
15.12.2018, 09:25
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Das System "The Ocean Cleanup" war mit großen Hoffnungen gestartet, bislang funktioniert das Projekt, das den Pazifik von Plastikmüll befreien will, jedoch noch nicht. Knapp zwei Monate
nach dem Start habe die Anlage noch kein Plastik eingesammelt, sagte
ein Sprecher des Projekts.
Das Problem: Die Anlage fange das
Plastik zwar ein, aber halte es nicht fest. Der Initiator des
Projekts, der Niederländer Boyan Slat, sprach von unvorhergesehenen
Problemen, die man aber in den Griff bekommen werde.
Die Organisation hatte bereits vor einigen Wochen von Problemen berichtet. Eine Lösung sei noch nicht gefunden. Das System bewege sich zu langsam im Wasser, sagte Sprecher Jan van Ewijk.
"Der genaue Grund dafür ist noch nicht deutlich." In Computermodellen und Tests sei das Problem nicht aufgetaucht
Die Anlage besteht aus einer 600 Meter langen Röhre in U-Form. Daran
ist ein drei Meter langer Vorhang befestigt, der den Müll in dem U
festhalten soll. Der Plastikmüll soll von Schiffen abgeholt und zur
weiteren Verarbeitung an Land gebracht werden.
Damit "The Ocean Cleanup" funktioniert, muss das System den
Betreibern zufolge schneller durch das Wasser treiben als die
Plastikteile, die es einfangen soll. Möglicherweise bremsten aber
Wind und Wellen das System ab, sagte der Sprecher. Eine andere
Erklärung für den ausbleibenden Erfolg sei, dass die Enden der Röhre
wellenförmige Bewegungen verursachten, die das System abbremsen.
Der Müllfänger war Anfang September aus der Bucht von San Francisco
aufs offene Meer zum Great Pacific Garbage Patch (dt. Großer
Pazifikmüllfleck)geschleppt worden. Bei diesem Strömungswirbel sollen
sich nach Schätzungen von Wissenschaftlern 1,8 Billionen Plastikteile
sammeln. Am 17. Oktober war die Anlage gestartet.