Der Literaturnobelpreis wird seit 1901 von der Schwedischen Akademie verliehen. Doch in diesem Jahr wird die Verleihung ausgesetzt, wie der Interims Vorsitzende der Akademie erklärte:
"Wir halten es für nötig, Zeit zu investieren, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Akademie wieder herzustellen, bevor der nächste Preisträger verkündet werden kann."
Das war die Preisverleihung 2017 an Kazuo Ishiguro:
Bild: kyodo
Warum das denn?
Skandale, Skandale, Skandale! Die Berichterstattung über die Akademie macht gerade jedem Drama Konkurrenz. Es geht um sexuelle Belästigung, Vetternwirtschaft und Geheimnisverrat.
Dem Ehemann eines Akademiemitglieds wird von 18 Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Er bestreitet das. Die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" hat die Vorwürfe dokumentiert.
Auch die schwedische Kronprinzessin Viktoria soll von dem Mann sexuell belästigt worden sein, wie "Svenska Dagbladet" berichtet.
Dem Mitglied selbst wird vorgeworfen, über die Vergabe von Fördermitteln mit entschieden zu haben, die einer Kultureinrichtung ihres Mannes zugute gekommen sind.
Außerdem soll dieses Mitglied vorab die Namen von Preisträgern verraten haben.
Was passierte dann?
Zum Skandal wurde vor allem der Umgang mit den Vorwürfen. Die Akademie wollte das Mitglied nicht ausschließen. Die Vorwürfe beträfen schließlich ihren Mann und außerdem sei die Entscheidung, Fördergelder an ihn zu vergeben, von allen Mitgliedern getragen worden. Drei Mitglieder sahen das anders und verließen aus Protest das Gremium.
"Wir sind zu der Entscheidung gekommen, dass niemand auszuschließen ist. Diejenigen, die ausgeschieden sind, waren anderer Meinung"
Akademiemitglied Anders Olsson zu SVT
Nun sind im Zuge der Skandale aber noch weitere Mitglieder ausgeschieden, sieben an der Zahl. Damit besteht das Gremium derzeit nur noch aus 11 Mitgliedern – das sind nicht genug, um neue Mitglieder auszuwählen. Aber gerade noch genug um über die Preisvergabe zu entscheiden.
In den Statuten ist ein Rücktritt gar nicht vorgesehen - in die Akademie wird man auf Lebenszeit gewählt.
Und jetzt?
Der schwedische König Carl Gustaf hat bereits angekündigt, die Statuten ändern zu wollen.
Was jetzt allerdings schon feststeht: Das Ansehen der Akademie hat schwer gelitten.
Das ist deswegen so bemerkenswert, weil der Literaturnobelpreis nicht irgendein Preis ist. Sondern der prestigeträchtigste und bekannteste Literaturpreis der Welt. Zwar wird die Entscheidung der Akademie zuverlässig jedes Jahr heftig kritisiert - aber auch diese Debatten haben etwas Gutes: Es wird über Literatur geredet.
Aber die ist derzeit leider kein Thema.
Wem würdet ihr den Preis als nächstes gönnen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Veränderungen im Gesicht durch ungesundes Essen – Experten alarmiert
Die beliebte Tiefkühlpizza, Snacks und Eis: Hochverarbeitete Lebensmittel, sogenannte UPFs, finden sich wohl in fast jeder Küche. Zwei Dinge haben sie gemeinsam. Erstens: Wegen Aromen, Zucker und Süßungsmittel sind sie häufig sehr lecker und landen schnell mal im Einkaufswagen. Zweitens: Wegen der Zusatzstoffe sind sie nicht sonderlich gesund.