"The Crown" ist die bislang teuerste Netflix-Originalserie. Mehr als 80 Millionen Euro soll die erste Staffel gekostet haben. Doch als nun herauskam, wie die Produktionsfirma dieses Geld ausgegeben hat, brannten in den sozialen Medien ein paar Sicherungen durch. (Vulture)
Auf einer Podiumsdiskussion hatte Suzanne Mackie, eine der Produzentinnen der Serie, eher beiläufig erwähnt, dass Matt Smith eine größere Gage als Claire Foy erhalten habe. Smith spielt in der Serie Prinzgemahl Philip, Foy die weibliche Hauptrolle, Königin Elisabeth II. Grund hierfür soll der größere internationale Bekanntheitsgrad von Smith gewesen sein.
Diese Erklärung kam bei vielen Fans der Serie allerdings nicht so gut an. Auf der Plattform Care2 wurde eine Petition gestartet mit dem Ziel, Netflix und Matt Smith dazu zu bewegen, den Differenzbetrag an die Organisation Time's Up zu spenden.
Time's Up setzt sich für ein Ende der sexuellen Belästigung von Frauen in der Filmindustrie ein. Mehr als 45.000 Unterschriften sind bislang zusammengekommen.
Doch Smith hat sich schließlich den Gehaltsscheck nicht selber ausgestellt. Auf Twitter schrieben daher viele User, dass eigentlich die Produktionsfirma Claire Foy nachzahlen müsse.
Was in dem ganzen Hickhack vielleicht ein bisschen unterging, ist die Tatsache, dass hinter der ungleichen Bezahlung ein ernstes und strukturelles Problem steckt.
Darauf wies Philippa Lowthorpe, die bei einigen Folgen von "The Crown" Regie geführt hat, hin.
Die Schauspieler hätten gegenseitig nichts von der Höhe ihrer Gage gewusst und seien jetzt zu Unrecht in den Fokus der Medien geraten, erklärte ein Sprecher der Serien-Produktionsfirma "Left Bank".
Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Schauspielern.
Nein, fand Jared Harris, der George VI. in der Serie gespielt hatte. Der Schauspieler machte klar, welche Reaktion er für angemessen gehalten hätte:
Die Schauspielerin Claire Foy erklärte, sie sei überrascht, wie sehr ihre Person in den Mittelpunkt der Debatte gerückt sei.
Aber es sei auch nachvollziehbar, wenn sich Fans einer Serie, in der nun mal eine weibliche Rolle im Mittelpunkt stehe, über den Gehaltsunterschied wunderten.
Und ja, genau so äußern sich Engländer, wenn sie eigentlich eher sauer sind.
Die Produktionsfirma hat in der Zwischenzeit angekündigt, dass fortan niemand mehr Geld als die Königin verdienen wird.