Eine seltsame Begrüßung erwartete Torwart Thibaut Courtois beim Stadtderby Atlético gegen Real Madrid am Samstag. Es regnete Plüschratten auf den 26-Jährigen.
Der Grund für diese Attacke: Von 2011 bis 2014 hütete Courtois als Leihgabe von Chelsea bei Atlético Madrid das Tor und genoss den Status des absoluten Fan-Lieblings.
Diesen Sommer wechselte der Keeper dann zu Atléticos Erzfeind Real Madrid und zog damit den Zorn der Fans auf sich. Ihrem Unmut machten sie Luft, indem sie Courtois schon beim Aufwärmen mit Plüschratten bewarfen.
Dieser possierliche Angriff ist kein Einzelfall. Die Kreativität von zornigen Fußballfans ist unermesslich und beschränkt sich (leider) nicht auf niedliche Plüschratten.
2001 wurde es im Mailänder Stadion richtig skurril – beim Spiel Inter Mailand gegen Atlanta Bergamo hatte jemand aus dem Mailänder Fanblock eine Vespa auf das Spielfeld geschmissen.
Diese wurde einem Bergamo-Fan kurz zuvor geklaut. Wie die Vespa in das Stadion geschmuggelt werden konnte, ist bis heute ein Rätsel.
Zurück zum Thema Ratten: Beim Derby FC Kopenhagen gegen Bröndby IF im Jahr 2017, warfen Bröndby Fans vier tote Ratten auf das Spielfeld.
Ludwig Augustinsson und sein Teamkollege Benjamin Verbic machten kurzen Prozess, sie kickten die Ratten vom Feld und spielten weiter.
Beim brisanten DFB-Pokal Spiel Dynamo Dresden gegen RB Leipzig im Jahr 2016 protestierten die Dresdener gegen den neureichen Leipziger Fußballclub.
Neben einigen Protestplakaten flog während des Spiels ein abgetrennter, blutiger Bullenkopf in den Innenraum. Diese makabere Aktion wurde teuer für die Dresdner – 40.000 Euro Strafe mussten sie zahlen.
Die Dynamo-Fans zeigten allerdings wenig Reue gegenüber dem von "Red Bull" gepamperten Fußballclub. Kurze Zeit später präsentierten sie ein Banner, auf dem "Bullenkopf im Innenraum? Da bleibt einem doch glatt die Bratwurst im Halse stecken." stand.
Nicht nur die Dresdener lassen Köpfe rollen. Auch der portugiesische Mittelfeldspieler Luis Figo bekam einen vor die Füße.
Der Publikumsliebling wechselte nach sechs erfolgreichen Jahren überraschend von Barcelona zum Erzrivalen Real Madrid. Dieser Wechsel blieb von den Barca-Fans nicht ungestraft: Beim ersten Derby nach dem Wechsel wurde er im Camp Nou von seinen ehemaligen Anhängern mit einem abgetrennten Schweinekopf begrüßt.
Eine Papierkugel führte 2009 im Nordderby HSV gegen Werder Bremen zum Uefa-Cup-Aus für die Hamburger. Der damalige HSV-Verteidiger Gravgaard stolperte über eine Papierkugel, die mutmaßlich aus der vorherigen Choreo der Hamburger stammte. Durch den Stolperer verlor Gravgaard den Ball und verursachte eine Ecke.
Diese Ecke nutzte der SV Werder Bremen und schoss das Tor zum Sieg. Schon eine halbe Woche später traf Werder Bremen in der Bundesliga wieder auf den HSV. Die Werder Fans hatten natürlich eine Papierkugel dabei – dieses Mal sogar im XL-Format.
2017 brachten die Rostocker Fans dem Drittligisten Carl Zeiss Jena ein ganz besonderes Gastgeschenk mit. Unter den Gesängen "Wir haben euch was mitgebracht! Fisch, Fisch, Fisch!" flogen ungefähr 20 dicke Fische auf das Spielfeld. Petri Heil!
Oliver Kahn wurde schon mit so einigen Dingen beworfen, darunter Bananen, Münzen und Bier. Einen traurigen Höhepunkt gab es gegen Freiburg im Jahr 2000.
Oliver Kahn, der für den FC Bayern das Tor hütete, bekam aus dem Freiburger Block einen Golfball gegen die Schläfe geschleudert und begann sofort stark zu bluten. Titan Kahn ließ sich jedoch davon nicht klein kriegen und hielt die letzte Spielminute trotz Platzwunde im Tor durch. Zwei Tage später wurde der Golfball-Werfer gefasst, es handelte sich um einen 16-jährigen Schüler.
Im Oktober 2018 warfen Fans während der Partie Brighton & Hove Albion gegen West Ham United einen Dildo auf das Spielfeld. Einfach so. Der Premier-League-Schiedsrichter Kevin Friend kümmerte sich höchstpersönlich um das Problem und trug den Dildo vom Spielfeld. In der englischen Boulevardpresse sorgte das natürlich für Erheiterung: Nach dem Spiel war der Gummipenis, nun ja, in aller Munde.