Für viele Fußballfans ist es das Allergrößte, wenn sich die eigene Mannschaft für den internationalen Wettbewerb qualifiziert.
Vor jeder Auslosung zählen dann kultige Clubs wie Bilbao, Liverpool, Neapel oder Marseille zu den Traumlosen – und natürlich ist auch Glasgow einer der Fanfavoriten. Natürlich wegen der Auswärtsfahrten. Die Leipziger Variante von RB hat eines dieser Traumlose gezogen. Am heutigen Donnerstagabend steht das Auswärtsspiel bei Celtic Glasgow an.
In Sachen Historie und Tradition kommen nur wenige Vereine an den schottischen Meister heran. Außerdem gibt's in der schönen Hafenstadt Glasgow einiges zu sehen – und viel Whiskey in noch mehr Pubs zu trinken.
Der grün-weiß bestuhlte "Celtic Park" ist so etwas wie ein Sehnsuchtsort für Fußballromantiker. Das erste Spiel fand hier am 20. August 1892 statt.
Das Stadion des schottischen Spitzenclubs hat bei Google 4.028 Bewertungen und kommt auf durchschnittlich 4,6 von 5 Sternen. Die Rezensionen reichen von "schönes Stadion" über "man muss ein Spiel von Celtic hier erlebt haben" bis hin zu "Mein Lieblingsort auf diesem Planeten".
Die Glasgower nennen ihr Wohnzimmer auch "Paradise", denn es steht in unmittelbarer Nachbarschaft eines Friedhofs: "It’s like leaving a graveyard to enter paradise", sagte man in Glasgow. Der Name "Paradise" blieb.
Einziges Manko im "Paradies": Es wird kein Alkohol ausgeschenkt.
Ob zuhause oder auswärts: Die Fans von Celtic sind der heimliche Star des Clubs. Sie sind für ihre zahlreiche und laute Unterstützung bekannt.
Der "Celtic Park" hat regelmäßig einen der besten Zuschauerschnitte auf den britischen Inseln, aktuell kommen im Schnitt über 58.000 Zuschauer zu den Heimspielen in der schottischen Liga. Die Stimmung ist unvergleichbar, die Fans leben Fußball und machen die Atmosphäre einmalig.
Die Celtic-Fans sind leidenschaftlich und treu, sie sind stimmgewaltig und fair sind sie auch noch. Sie gehören zu den friedvollsten der Welt, bekamen z.B. 2017 den Fan-Fairplay-Preis von der Fifa verliehen.
Die Leipziger Spieler haben auch schon Bock auf das Auswärtshighlight: "Das ist überragend. Dort live zu spielen, ist ein Highlight für jeden Spieler", meinte RBs Diego Demme im Interview mit DAZN, wo das Spiel ab 21 Uhr live übertragen wird.
Mindestens 2.200 Leipziger Fans reisen am Donnerstag ihrer Mannschaft nach Glasgow hinterher. Unsere Empfehlung für die über 2.000 RB-Anhänger: Genießt diesen Trip!
Die schottische Universitätsstadt mit knapp 600.000 Einwohnern steht für ihre Härte und Rauheit, sie gilt neuerdings auch als Hipster-Schmelztiegel mit viel Kultur, Cafes und Co.
Freies W-Lan gibt's im gesamten Stadtgebiet obendrein. Außerdem frei: Die Eintritte in alle öffentlichen Museen.
Achtung: Alkohol sollte man in der Öffentlichkeit nur an ausgewiesenen Orten trinken. Andererseits sollte man dies, wenn man eh gerade in Schottland ist, sowieso in einem der unzähligen Pubs tun.
Celtic ist zwar in der heimischen Liga eine Macht und hat 1967 den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Aber die glorreichen Zeiten auf internationaler Ebene sind längst vergangen.
Celtic ist zwar ein großer Club mit viel Prestige, europaweit gelten sie aber aktuell eher als kleine Nummer. In den vergangenen beiden Saisons kamen sie nicht über die Gruppenphase der Champions League hinaus. 2014/15 sowie 2015/16 scheiterte man an Maribor bzw. Malmö in der Qualifikation zur Königsklasse. In der Europa League war in den vergangenen Jahren die Zwischenrunde das höchste aller Gefühle.
Celtic ist schlagbar, was eine Auswärtsfahrt nach Glasgow im Idealfall zu einem vollen Erfolg werden lässt.
Das Gruppenspiel hat für Leipzig übrigens vorentscheidenden Charakter: Wenn Leipzig gewinnt, und RB Salzburg mindestens unentschieden in Trondheim spielt, sind die Sachsen in der K.O.-Runde.