Andreas Wolff (l.) wird die Nummer eins, Silvio Heinevetter sein Stellvertreterbild: imago / montage: watson
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Bundestrainer hat entschieden – das ist die Nummer eins im Tor bei der Handball-WM
16.12.2018, 16:0316.12.2018, 16:03
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Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat sich auf seinen WM-Torwart festgelegt. Und das schon knapp einen Monat vor dem Eröffnungsspiel der Heim-WM gegen das vereinte Team von Korea am 10. Januar in Berlin
Andreas Wolff, der beim sensationellen EM-Titelgewinn 2016 der überragende Spieler war, soll die deutschen Handballer als Nummer eins mindestens ins Halbfinale führen. Silvio Heinevetter bleibt nur die Rolle des Stellvertreters.
"Es muss eine Rollenverteilung im Team da sein. Andreas ist ein Spieler, der das vollste Vertrauen genießt."
Prokop im ZDF-Interview
Der 39-Jährige Bundestrainer hat die beiden Torhüter über seine Entscheidung in einem persönlichen Gespräch informiert.
Heinevetter versteht es, ist aber natürlich nicht glücklich
Heinevetter zeigt Verständnis für die Beweggründe des Bundestrainers, auch wenn dieser "keine große Begründung" lieferte: "Das ist seine Entscheidung, dafür ist er Trainer. Das ist sein gutes Recht."
Silvio Heinevetter im EM-2020-Qualifikationsspiel gegen Israel.Bild: imago/Franz Waelischmiller/SVEN SIMON
Wolff bewies beim deutschen Rekordmeister THW Kiel nach einem mäßigen Saisonstart eine stark ansteigende Form. "Er hat eine ganz starke Entwicklung genommen. Diese Form zu halten, wird ein entscheidender Schlüssel für unseren Turniererfolg sein", sagte Prokop.
Prokop betonte aber auch:
"Wir brauchen das Gespann."
Ein Vorteil für Wolff: das fast blinde Verständnis mit dem Innenblock. Mit Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek spielt der 27-Jährige auch im Verein zusammen. "Das ist unglaublich hilfreich. Das haben andere Nationen in der Form nicht", sagte Wolff.
Andreas Wolff im Tor beim Testspiel gegen Norwegen. Sein Vereinskumpel Patrick Wienczek (4. v. r.) ist ebenfalls eine feste Größe in der DHB-Auswahl.Bild: imago/nordphoto/Straubmeier
Der Schlussmann ist sich trotz seines Status als Nummer eins aber auch bewusst, "dass ein Torhüter nicht alleine jedes Spiel machen kann. Es wird zu Wechseln kommen." Darauf setzt auch der sieben Jahre ältere Heinevetter von den Füchsen Berlin: "Mit einem Torhüter wirst du nie durch ein Turnier gehen. Jeder Spieler, der nominiert wird, kann sehr entscheidend sein."
Wolff und Heinevetter gelten nicht als beste Freunde, sie respektieren sich aber.
"Wir sind in der Pflicht, unsere beste Leistung für Deutschland zu bringen", betonte Wolff, der auch weiß: "Torhüter sind besondere Typen, Heine und ich ganz speziell. Wir wollen unbedingt die Nummer eins sein und in jedem Spiel 60 Minuten auf der Platte stehen. Es sind nicht wirklich Reibereien, aber es treten Interessenskonflikte auf."
Prokop muss den vorläufigen 28er-Kader bis zum Eröffnungsspiel noch auf 16 Spieler reduzieren
Neben Wolff und Heinevetter stehen auch Routinier Johannes Bitter (TVB Stuttgart) und Dario Quenstedt (SC Magdeburg) im vorläufigen 28er-Aufgebot. Der Kader muss bis zum Eröffnungsspiel gegen die Koreaner auf 16 Spieler reduziert werden. Weitere Gegner in der Vorrunde sind Brasilien, Russland, Titelverteidiger Frankreich und Serbien. Prokop hat das Halbfinale als Ziel ausgegeben.
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