Kim Dotcom, bürgerlich Kim Schmitz, ist Mitbegründer der Filesharing-Site Megaupload. Er soll die US-Filmindustrie um 500 Millionen Dollar geprellt haben. Und bald droht ihm seine Auslieferung an die USA.
Die Hintergründe:
Eine Auslieferung des in Kiel geborenen Kim Schmitz an die USA sei rechtens, urteilte das Berufungsgericht im neuseeländischen Wellington am Donnerstag. Die von den USA vorgebrachten Beweise stützten den Vorwurf, wonach sich "die Berufungskläger vorsätzlich und in massivem Umfang zu kommerziellen Zwecken zu Urheberrechtsverletzungen verschworen und diese begangen haben", hieß es in einer Erklärung des Gerichts.
Dotcom hatte im Jahr 2005 die Onlineplattform Megaupload gegründet, auf der Internetnutzer Dateien kostenlos hoch- und herunterladen konnten. Das US-Justizministerium wirft ihm und drei weiteren Betreibern vor, die Seite ausdrücklich als Tauschbörse für urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Filme, Fernsehprogramme und andere Dateien eingerichtet zu haben. Der Schaden zu Lasten der US-Filmindustrie wird vom US-Justizministerium auf rund 500 Millionen Dollar geschätzt.
Die mehr als sechsjährige juristische Auseinandersetzung ist mit dem jüngsten Beschluss noch nicht zu Ende. Dotcoms Anwalt Ira Rothken erklärte, dass sein Mandant gegen die Entscheidung Berufung beim Obersten Gerichtshof einlegen werde. "Wir glauben, dass sich Kim Dotcom letztendlich durchsetzen wird", betonte Rothken. Die US-Behörden werfen Dotcom massive Urheberrechtsverletzung, Betrug und Geldwäsche vor. Er selbst weist alle Vorwürfe zurück und beschuldigt die US-Behörden, im Namen der einflussreichen Hollywood-Filmindustrie einen Rachefeldzug gegen ihn zu führen. In einer Erklärung ließ Kim wissen:
(per/rtr/afp)