Am Sonntag (12.00 Uhr MEZ) werden in Irlands Hauptstadt Dublin die Quali-Gruppen für die Europameisterschaft 2020 ausgelost.
Die Qualifikation für die EM in zwölf Gastgeber-Ländern hört sich sehr kompliziert an. Für viele Fans war schon die aufgeblähte EM 2016 mit 24 Teams ein Ärgernis. Nun erscheint schon die Qualifikation für die Endrunde 2020 schwer verständlich.
Grundlage für die Einteilung in die insgesamt sieben Lostöpfe sind die Ergebnisse aus der gerade abgelaufenen Gruppenphase der Nations League.
Deutschland belegte als Absteiger im Ranking der zwölf Teams der Liga A nur Platz elf und verfehlte den Sprung unter die besten zehn Teams, die bei der Auslosung als Gruppenköpfe gesetzt sein werden.
Die Uefa musste alle 55 Mitglieder auf Gruppen einteilen. Das ging mathematisch am besten mit fünf Fünfer- und fünf Sechsergruppen.
Außerdem: Die Schweiz, die Niederlande, England und Portugal haben wegen des Finalturniers der Nations League im Juni nur acht Termine für die Qualifikation frei. Sie werden also sicher in einer Fünfergruppe sein.
Für Deutschland stehen die Chancen auf eine Fünfer- oder Sechsergruppe 50:50. In einer Sechsergruppe hätte die DFB-Elf 2019 nur Quali-Spiele, in einer Fünfergruppe bliebe noch Zeit für zwei Testpartien.
Diese Rechnung ist erstmal einfach. Alle zehn Gruppensieger und Gruppenzweiten der Qualifikation lösen ein Ticket für die Endrunde. Damit stehen 20 von 24 Teilnehmern fest.
Die verbliebenen vier Teams werden in den Playoffs der Nations League ermittelt – allerdings erst im März 2020, wenn die normale Qualifikationsrunde bereits abgeschlossen ist.
Aus allen vier Ligen der Nations League haben sich die je vier Gruppensieger das Startrecht für die Playoffs erspielt. In Halbfinale und Finale wird pro Liga ein EM-Ticket vergeben.
Sollten sich die Gruppensieger schon in der normalen Qualirunde für die EM qualifiziert haben, rücken die nächstbesten Teams aus der jeweiligen Nations-League-Liga nach. Sind weniger als vier Teams aus einer Liga noch ohne EM-Ticket geht das Startrecht auf Mannschaften aus der nächst tieferen Liga der Nations League über.
Auch Deutschland könnte sich bei einem Scheitern in der normalen Runde über diesen Umweg noch das EM-Ticket sichern. Dann müssten allerdings mindestens sieben der zehn vor der DFB-Elf platzierten Mannschaften aus der A-Liga der Nations League schon sicher bei der EM sein
Nein. Erstmals müssen sich die Gastgeber qualifizieren. Bei zwölf Ausrichtern wäre sonst die Hälfte aller Starter schon vorher fix gewesen.
Maximal zwei Gastgeber dürfen in einer Quali-Gruppe sein. Somit ist gesichert, dass sich alle zwölf ein EM-Ticket holen können.
Ja. Und zwar folgende:
In nord- bzw. osteuropäischen Ländern ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es im Winter eiskalt ist und es friert. Die Folge: Nicht bespielbare Plätze, Spielabsagen, Spielplanchaos. Auf den Färöer Inseln, in Finnland und Island sind Spiele im November und im März ohnehin nicht gestattet.
Aus klimatischen Gründen dürfen daher nur maximal zwei der folgenden Länder in eine Gruppe gelost werden:
Hier hat sich zu 2016 nichts verändert. 24 Teams spielen in sechs Gruppen 16 Achtelfinal-Teilnehmer aus. Wieder werden also vier Gruppendritte weiterkommen. Dann geht es im K.o.-Modus bis zum Finale am 12. Juni in London weiter.
Deutschland wird mindestens zwei, aber womöglich alle drei Gruppenspiele in München bestreiten. Danach würde für die DFB-Auswahl eine Europareise unter anderem mit Bukarest, St. Petersburg, Dublin oder Rom als weiteren möglichen Spielorten beginnen, wenn man Gruppensieger oder Gruppenzweiter wird. Als Gruppendritter wäre möglicherweise München nochmal Spielort im Viertelfinale.
(as/dpa)