Eine Aufforderung, die viele Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung sicher gern einmal an ihre Mitmenschen richten würden – denn in unserer Welt wird angestarrt, wer nicht der "Norm" entspricht, wer anders aussieht, sich anders verhält. Dabei gerät die Tatsache, dass "anders" eine Frage des Standpunkts ist, häufig in Vergessenheit – und diese Standpunktfrage versucht uns die Initiative "Look at us a little differently" der polnischen Vereinigung der Familien und Freunde von Kindern mit Down-Syndrom, kurz Iskierka, vor Augen zu halten...
... mit dieser Bilderreihe.
Gestatten: Zosia.
"Sieh uns mit anderen Augen", fordern die Bilder des polnischen National-Geographic-Fotografen Marcin Zaborowski. Sie zeigen Kinder mit Down-Syndrom – die unbeschwert lachend und stolz in die Kamera schauen und so zeigen, wie befreiend es sein kann, für einen kurzen Moment keinen Vorurteilen und kritischen Blicken ausgesetzt zu sein.
Das ist Ida.
Wir haben mit dem Fotografen über das Shooting gesprochen.
Die Organisation Iskierka (dt.: "Funke", "Glanz") wünschte sich Bilder, die "ein bisschen anders" sind – und allein die Reaktion auf die Fotos in den sozialen Netzwerken zeigt: "Anders" kommt gut an. Dabei war es für Marcin Zaborowski, den Fotografen, keine leichte Aufgabe, denn er hatte noch nie zuvor mit Kindern oder Menschen mit Behinderungen gearbeitet.
"Es war eine große Herausforderung für mich. Ich arbeite für meine Bildreportagen meist mit Flüchtlingen, nicht im Studio. Ich habe zuvor nie Kinder fotografiert; das ist schwierig, vor allem, wenn es ums Posieren geht. Außerdem hatte ich noch nie die Gelegenheit, mit Menschen mit Behinderungen zu arbeiten. Ich bin demnach sehr glücklich darüber, dass alles besser lief, als ich es mir vorgestellt hatte – und das liegt ganz an diesen Kindern, ihrer Ausstrahlung und ihrer Persönlichkeit. Es war eine wunderschöne Erfahrung."
Marcin Zaborowski gegenüber watson
Hi, Leon!
Marcin Zaborowskis Fotos wurden inzwischen in vielen Ländern geteilt.
Laut ihm haben die Bilder der Kinder mittlerweile fast 100.000 Menschen erreicht – und offensichtlich zutiefst berührt, wenn man sich allein die vielsprachigen Kommentare unter den Posts auf seinem Instagram-Profil durchliest.
"Danke, dass du diese wunderschönen Gesichter eingefangen hast!"
"Ich liebe deine Arbeit, ich liebe deine Fotos, aber vor allem bewundere ich dein Einfühlungsvermögen. Ich bin dir dankbar, dass du das Down-Syndrom mit so viel Liebe sichtbar machst."
Wie die Kinder selbst auf ihre Bilder reagiert haben, erzählt uns der Fotograf:
"Die Kinder freuten sich, als sie ihre Gesichter in der Ausstellung sahen, die letzte Woche [in Stettin] eröffnet wurde. Am glücklichsten waren aber wohl die Eltern der Kinder, die (wie ich) völlig überrascht waren, wie wundervoll die Fotos ihrer Kinder in der Welt aufgenommen wurden."
marcin zaborowski gegenüber watson
Diese Kleine heißt Ania.
Und letztlich waren sie vor der Kamera vor allem eins – ganz typische Kinder:
"Es machte ihnen Spaß, aber leicht war es nicht. Kinder eben: Jedes hatte seinen eigenen Kopf und manche von ihnen interessierten sich mehr für alles andere als für die Kamera..."
Marco zaborowski gegenüber watson
Ganz nach dem Motto der Kampagne "Sieh uns mit anderen Augen" tun diese Bilder genau das, was sie sollen: Sie zeigen die Kinder in einem anderen, nicht von Vorurteilen verfärbten Licht und eben genau so, wie sie sind – fröhlich, ernst, neugierig, stolz. Einzigartige Gesichter, die es nicht verdienen, über einen diskriminierenden Kamm geschoren zu werden.
Wie lange müssen Handy-Pausen sein, damit ich mich besser konzentrieren kann?
Die meisten Smartphone-Besitzer:innen werden es kennen: Egal ob im Büro, auf dem Weg zur Arbeit, im Bett oder sogar auf der Toilette, das Handy ist eigentlich fast immer in greifbarer Nähe. Schließlich gibt es ständig irgendeine Nachricht zu schreiben, Mails zu checken oder die neuesten Tiktoks und Instagram-Reels anzuschauen.