Einen Song, den wir alle unfreiwillig mitträllern? Happy Birthday to youuuuu! Und das passt dieses Wochenende – denn am 7. Oktober 2008 ging der Musik-Streaming-Dienst Spotify online. Heißt: Seit zehn Jahren ziehen sich viele von uns Musik über diese Plattform.
Und was für Musik ist das? Ja... das würdet ihr wohl gerne wissen. Das Problem ist: Manchmal schämt man sich ein wenig für die Songs, die in der "meistgehörten" Liste auftauchen.
Zur Feier des Tages sind wir mal mutig. Hier kommen sie: Die 9 Songs der Redaktion, die wir heimlich lieben – auch wenn andere darüber lachen.
Do you like Pina Coladas? And getting caught in the rain? Well, I do! Einer der nervigsten Ohrwurm-Garanten auf diesem Planeten und vermutlich auch innerhalb des gesamten Sonnensystems ist "Escape" von Rupert Holmes. Ein Song über die große Liebe, die ausgerechnet beim versuchten Fremdgehen wiederentdeckt wird. Und vor allem ein Song über Pina Coladas. Das ist zumindest (fast das einzige), was bei den meisten Hörern ankommt. Aber ganz ehrlich: Gib mir ein paar Drinks aus, spiel den Song auf voller Lautstärke und ich tanze auf jedem Tisch und jedem Tresen. Jetzt kennt die Welt mein Kryptonit – ich hoffe, sie geht verantwortungsbewusst damit um. (Felix)
Wer Sonntags zum Frühstück bei mir vorbeikommen würde, würde mich (an guten Tagen) dabei erwischen, wie dieser Song in Dauerschleife läuft, während ich popowackelnd und kopfnickend Rührei mache. "Funky" ist für mich der Beweis, dass ein billiger Beat und ein ultrapeinlicher Text ("Er ist süßer als die Polizei erlaubt, er hat mir die Sinne geraubt") extrem gute Laune machen können. (Julia)
Mit mir und dem robusten Gitarrenpop (damit ist doch eigentlich schon alles gesagt) Kettcar ist das so ein Ding. Mein Verstand kann dir ungefähr 10.000 (musikalische!) Gründe nennen, warum ich mir das Zeug nicht reinziehen sollte. Aber sobald ich in Hamburg bin, muss ich an den "Landungsbrücken" raus. Ich mein "dieses Bild verdient auch echt Applaus". Und sobald ich "Benzin und Kartoffelchips" höre, will ich mich wie und Tschick aus "Tschick" in einen Lada setzen, dem Alltag entfliehen und "Tschiooo chüüps", wie Marcus Wiebusch es so herrlich singt, am Meer essen. (Helena)
Triff mich, wie ich auf der nächsten Party oder im Auto "'cause darling I'm a nightmare, dressed like a daydream" mit dem perfektem Timing lipsynce. Ein großartiger Popsong, bei dem man dieselbe Gefühlsspirale erlebt wie beim ersten Instagram-Foto des Ex-Partners nach der Trennung. Im Text beschreibt Taylor Swift ihr angebliches Liebesleben so, wie es durch Klatsch-Schlagzeilen wahrgenommen wird: Immer was Neues, um danach einen Song drüber zu schreiben. Oder in ihren Worten: "Got a long list of ex-lovers, they'll tell you I'm insane." (Lia)
Als Kind ließen meine Eltern das Lied immer auf dem Weg zum Urlaub und dort auf jedem Weg zum Strand laufen (Hallo weiße Middleclass-Feuchte-Träume). Deshalb verbinde ich mit diesem Lied Urlaub – also was Gutes! Natürlich dachte ich als kleines Kind wegen dieses Songs, dass Afrika ein Land wäre... peinlich peinlich. (Marius)
Ich schäme mich sehr, aber das ist einer der sehr wenigen deutschen Songs, die ich EINFACH LIEBE. "DAS, WAS ICH WILL, BIST DUUUU" – da muss man leidenschaftlich mitgrölen. Und wenn der Synthesizer im Hintergrund im Refrain so richtig ausrastet, bin ich einfach glücklich.
Ein weiterer Song, den ich immer wieder hören könnte: "Shape of my Heart" von den Backstreet Boys. Auf den bin ich nicht mal selbst gekommen, sondern mein Vater (erstklassige musikalische Gene hier). Die Lyrics sind eine schnulzige Meisterleistung - wenn man da mitsingt, FÜHLT man das DRAMA einfach. (Elisabeth)
Warum? Er macht mir einfach gute Laune. Wegen der tiefen Stimme des Sängers, wegen der Herzschmerzbefreitheit, wegen der Lyrics ("I need a credit card that has no limits"), wegen dem Mitsingbedürfnis. Und weil's doch stimmt, oder? "We all wanna be rockstars." (Gunda)
2011 war ein großartiges Jahr – zumindest für Bruno Valencia. Denn in diesem Jahr erschien sein einziger echter Ballermann-Hit "Una Cerveza Grande". Danach verschwand der Liedermacher im Schatten des Bierkönigs. Nie wieder hörte man von Bruno Valencia. Ein Jammer, denn zu Zeilen wie: "Ich traf sie mitten auf dem Dance Floor. Sie fragte, ob ich mit zu ihr komm'. Sie war die schönste Frau der Stadt, doch ich hab Schiss, dass ich was verpass'." Wippe ich auch heute gerne noch auf dem Weg zum watson-Frühdienst um 5.30 Uhr gerne mit. Warum ist "Una Cerveza Grande" mein dirty Pop-Musik-Pleasure? Ganz einfach: Ich kenne die Stimme hinter Bruno Valencia: Heute ist Ben einer meiner besten Kumpels. Grüße an der Stelle! Und ich hoffe, dass du irgendwann doch noch mal unseriös wirst und den Ballermann eroberst. (Philip)
Ich bin großer NDW-Fan. Damals galt, je peinlicher desto besser. Das eine oder andere ist zum Glück sogar wieder "in" oder sogar rehabilitiert. Peinlich bleibt es dennoch: Hubert Kah und der "Sternenhimmel", Fräulein Menke mit "Hohe Berge", Foyer des Arts "Wissenswertes über Erlangen", Paso Doble "Computerliebe" oder "Herz an Herz" (von Blümchen in den 90ern gecovert). Egal was. Peinlich war's fast immer. Und einfach großartig. (Philipp)