Otto, der Rocker.Bild: Daniel Reinhardt/dpa
Musik
04.08.2018, 13:2204.08.2018, 14:24
"Otto! Otto! Otto!", schallt es aus Tausenden Kehlen,
noch bevor Deutschlands berühmtester Ostfriese auf der Bühne steht. "Der König tritt hervor", sagt einer der Besucher zu seinem
Begleiter, als die ersten Töne gespielt werden.
- Otto Waalkes – seit gut zwei Wochen 70 Jahre jung - hat sein Publikum beim "Wacken Open Air" von der ersten Sekunde an fest im Griff.
- "Ich freue mich hier zu sein, in Wacken", begrüßt er das Publikum. "Dann fangen wird doch gleich an mit einem kleinen Friesenlied. (...) Denn wir sind ja in Norddeutschland."
Spätestens jetzt sind die
letzten Zweifler im Publikum überzeugt. Die allermeisten in der Menge
stimmen bei "Friesenjunge" ein. Noch lange nachdem Otto von der Bühne
verschwunden sein wird, werden die Fans seine spezielle Version von
Stings Welthit "Englishman in New York" im Chor weitersingen.
Obwohl er in der Nacht zum Samstag mit dem Headliner "In Flames" konkurriert, sind Tausende gekommen. "Ich bin sehr überrascht, dass
Otto auf Wacken so viele Leute anzieht", sagt Peter Schieritz. Das
eigentlich für Heavy Metal bekannte Festival zieht vor allem Fans der
harten bis härtesten Rockmusik an. "Otto ist ein Idol aus meiner
Kindheit, deswegen bin ich hier", sagt der 41-jährige Sebastian
Bohnstaedt.
Wo wir schon bei Otto sind, diese Witze musst du kennen:
Wie ihm geht es offenbar vielen im Publikum. Die von Otto
präsentierten Lieder werden ausnahmslos mitgesungen - egal ob
Klassiker wie "Aber bitte mit Sahne", "Dänen lügen nicht", "Grund zum
Feiern" oder rockige Cover von Queens "We Are The Champions" oder
AC/DCs "Highway To Hell". Wobei "Grund zum Feiern" bei sehr
bierseliger Stimmungslage besonders großen Anklang findet.
Bei "Zehn kleine Ottifanten" wirft der 70-Jährige zunächst
Plüschversionen des Fantasie-Tieres ins Publikum - ein Exemplar für
jeden in dem Lied gestorbenen Ottifanten. Am Ende feuert Otto mit
einer Kanone eine ganze Ladung samt Konfetti in die Menge.
Unterstützt wird er von seiner Band, den "Friesenjungs". Beim Konzert
greift er aber auch selbst zu E- und Akustikgitarre.
Zusammengefasst:
Der Auftritt enthält alles, was ein gutes Rockkonzert braucht: Ein Lichtermeer aus Feuerzeugen und Handys bei Balladen, Crowd-Surfing bei schnellen Songs, Tausende Arme, die sich, in die Luft gereckt, bei Klassikern im Takt von links nach rechts bewegen. Beharrlich fordert das Publikum eine Zugabe nach der anderen. Zwar können sie Otto zu mehreren weiteren Liedern überreden, doch nach gut eineinhalb Stunden ist endgültig Schluss.
Kurz vor Ende ermahnt Otto das Publikum noch, dass Alkohol am Steuer
nicht gehe. Sonst fahre man noch jemanden an und verschütte etwas.
(pb/dpa)
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