Die "Intro" wird es ab Juli nicht mehr geben. Bis dahin erscheint noch die reguläre Mai-Ausgabe, der "Festivalguide", ein Praise-Heft und ein "Abschieds-Intro", das teilte Chefredakteur Daniel Koch am Freitag in einem Blog-Post mit.
Als Grund nennt er die ständig wachsenden Verluste aus dem Printgeschäft, die sich auch digital nicht ausgleichen ließen.
Der Chefredakteur vergleicht das Schicksal der Gratis-Musikzeitschrift mit dem des "Neon"-Magazins.
"Da Intro mein erstes Baby war und ich die Verantwortung trage, überwiegen derzeit natürlich Frust, Melancholie und Trauer."
Matthias Hörstmann, Gründer und Verleger
Auch mich hat diese Nachricht traurig gemacht. Warum die "Intro" für mich mehr als nur ein Printprodukt von gestern ist:
1. Ein Stück Kneipenkultur
Im Laufe meines Lebens hat sich bei mir beim Betreten einer Kneipe ein bestimmtes Verhaltensmuster manifestiert. Mein erster Blick wandert zielgerichtet auf das Zeitschriftenregal. Der Grund: Die "Intro" war die erste Musikzeitschrift, mit der ich in Berührung kam. Das hatte natürlich den einfachen Grund, dass es sie in jeder Kneipe rumlag. Bereit zum Stöbern, bereit zum mitnehmen und das auch noch umsonst.
Wohinter soll ich denn nun in Zukunft meinen Kopf verstecken, wenn die Kneipengespräche ganz furchtbar langweilig sind?
Bild: Giphy
2. Ein Stück Popkultur
Damals, als es noch kein Internet gab und sich nicht jeder im Internet als Musikkritiker ausgeben konnte, da hat mir die "Intro" gezeigt, welche Musik mir gefallen könnte, auf welche Konzerte ich gehen könnte und – dank des "Festivalguides" – auch noch auf welchen Festivals meine Lieblingskünstler spielen werden. Andere Musikzeitschriften konnte ich mir erst sehr viel später leisten, so war die "Intro" lange Zeit eine dankbare Quelle, um meinen Wissensdurst über Popkultur zu stillen.
Bild: Giphy
Informationen die freilich durch das Internet obsolet geworden sind. Aber auch nur ein Stückweit. Bei Popkultur vertraue ich nicht den Feuilletons dieser Welt und schon gar nicht irgendwelchen Influencern, oder Algorithmen der Musikindustrie.
Ich vertraue immer noch der geballten Kompetenz von Musikredakteuren. Da weiß ich als jahrelanger Leser einfach, wesen Geschmack dem meinigem am nächsten ist. Mit der "Intro" ist freilich nicht der Musikjournalismus gestorben (es gibt ja noch den "Rolling Stone", die "Juice" oder die "Visions"). Aber es die Diversität auf dem Musikzeitschriftenmarkt sinkt. Erst kürzlich hatte der britische "NME" sein Printgeschäft eingestellt.
Mit jeder Musikzeitschrift, die geht, geht auch ein Stück Diversität in der Popkultur verloren. Das ist einfach traurig!
3. Die mutigsten Cover
Ja es ist supernerdig. Aber die "Intro" hat bei den Covern oft Mut bewiesen. Während die Konkurrenz oft ein Best-Of aus Köpfen auf dem Cover ist, hat das Umsonst-Magazin oft gezeigt, dass es auch anders geht. Auch wenn das oft genug schief ging, so war ich doch immer neugierig auf die optische Umsetzung auf dem Titel der "Intro". Geblurrte Köpfe, wilde Zeichnungen von Künstlern oder eine Textpassage aus dem Film "Trainspotting". Dieser frische Blick wird mir fehlen!
Egal, wie wir es drehen und wenden. Das Ende der "Intro" bricht mir ein bisschen das Herz – auch ein bisschen , weil ich nun keine lieb gemeinten Witze mehr über das Umsonst-Magazin reißen kann. "Meine Nachbarn haben das Intro im Abo" ist mein liebster – und wer errät, von wem das Zitat stammt der bekommt meine Anerkennung. Die Kollegen der "Intro" wissen das – da bin ich mir sicher! Und meine Anerkennung haben sie sowieso!
Welche Abschiede haben euch besonders berührt? Schreibt es uns in die Kommentare!
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